Ökotourismus in Afrika

Frankfurt a. M., 14. Oktober 2024. Afrikanische Destinationen zeigen eindrucksvoll, dass Tourismus und Naturschutz keine Gegensätze sind, sondern sich ergänzen, auch im Kampf gegen den Klimawandel.

Der afrikanische Kontinent beherbergt etwa 15 Prozent der weltweit verbleibenden Wälder und steht damit nur hinter Südamerika, wenn es um die Menge an dichten Tropenwäldern geht, die am effektivsten CO₂ aus der Atmosphäre absorbieren.* Allein die Regenwälder des Kongobeckens speichern bis zu 8 Prozent des globalen Kohlenstoffs.

Jährlich werden jedoch fast 10 Millionen Hektar afrikanischer Wälder abgeholzt, um den Bedarf an Holz, Ackerland und Wohnraum zu decken. Zahlreiche Aufforstungsprojekte auf dem Kontinent zeigen, wie nachhaltiger Tourismus zur Regeneration dieser Ökosysteme beiträgt, die Artenvielfalt schützt und die lokale Bevölkerung stärkt.

Ökotourismus in den Wäldern Kenias

Ein aktuelles Beispiel ist das Kajulu Waldprojekt in Kenia, das im Rahmen der Initiative „One Tourist, One Tree“ entstanden ist. Die Zusammenarbeit zwischen der kenianischen Regierung und der Gemeinde Kisumu zielt darauf ab, bis 2032 fünfzehn Milliarden Bäume zu pflanzen und gleichzeitig nachhaltige touristische Angebote wie Wanderrouten, Outdoor-Abenteuer (Ziplining, Mountainbiken etc.) und Vogelbeobachtung zu fördern.

Der Kajulu-Wald hat das Potenzial, zum Herzstück der aufstrebenden westlichen Tourismusregion Kenias zu avancieren mit neuen Möglichkeiten für Ökotourismus. Durch die Maßnahmen sollen Touristen von etablierten Attraktionen wie der Masai Mara in weniger frequentierte Regionen des Landes gelenkt werden. So wird nicht nur Overtourism in den beliebten Wildparks vermieden, sondern auch eine wirtschaftliche Diversifizierung gefördert, die der lokalen Bevölkerung zugutekommt.

Durch den Ökotourismus in Afrika werden neue Einkommensmöglichkeiten geschaffen und das Bewusstsein für den Naturschutz gestärkt. „Solche Projekte zeigen, wie wichtig es ist, natürliche Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften und gleichzeitig den Tourismus als Motor für ökologische und ökonomische Entwicklung zu nutzen“, betont Hanna Kleber von der Initiative Voice4Africa.

Wiederherstellung des Katanino-Waldreservats in Sambia

Eine weitere Erfolgsgeschichte ist das Katanino Waldreservat in Sambia, das nach Jahrzehnten illegaler Abholzung durch gezielte Wiederaufforstungsmaßnahmen wieder zum Leben erweckt wurde.
Der Katanino-Wald beheimatet eine reiche Vielfalt an Flora und Fauna, darunter die für die Region typischen Miombo-Wälder.

Das Aufforstungsprojekt, eine Zusammenarbeit der Nichtregierungsorganisation WeForest mit den ansässigen Gemeinden, führte zur Rückkehr vieler Wildtierarten, darunter der bedrohte Kronenadler, Südliche Hornraben, Gabunvipern, kleine Antilopen, Streifenschakale und Tüpfelhyänen.

Heute prägen nachhaltige Landwirtschaft, waldfreundliche Ziegenhaltung und Agroforstwirtschaft die Gegend. Über 700 Landwirte gehen der Imkerei nach und schützen so die Bäume auf ihren Parzellen.

Wiederaufforstung im Katanino Wald, Sambia

Wiederaufforstung im Katanino Wald, Sambia (c) WeForest

Wertvolle Unterwasser-Wälder vor Sansibars Küste

Auch Korallenriffe, oft als „Wälder unter Wasser“ bezeichnet, spielen eine bedeutende Rolle bei der CO₂-Bindung und bieten Lebensraum für unzählige Meeresarten. Auf Sansibar haben sich touristische Anbieter und Nichtregierungsorganisationen zusammengetan, um beschädigte Korallenriffe wiederherzustellen.

Durch die innovative Methode, abgebrochene Korallen in Unterwassergärtnereien zu „pflanzen“ und später an Riffen anzubringen, wird die Meeresökologie gestärkt und das Riffsystem nachhaltig aufgebaut.

Touristen können sich aktiv an der Wiederbelebung der Korallenriffe nahe Mnemba Island beteiligen, indem sie an einer Tauch-Tour zur Korallenwiederherstellung teilnehmen. Dabei befestigen sie Korallenfragmente an Spezialrahmen, die um künstliche Riffe versenkt werden. Nach ihrem Besuch erhalten die Teilnehmer regelmäßige Updates zum Wachstum ihrer Korallen.

Korallenwiederherstellung vor Sansibars Küste

Korallenwiederherstellung vor Sansibars Küste (c) Oceans Without Borders/ &Beyond

Wie Reisende einen Beitrag leisten – Ökotourismus in Afrika

Afrikareisende tragen indirekt zum Umweltschutz in den Urlaubsregionen bei, wenn sie gezielt Touren über Veranstalter buchen, die lokale Aufforstungsprojekte unterstützen. Ein bemerkenswertes Beispiel in diesem Zusammenhang ist das Projekt Root2Fruit in Malawi, das vom deutschen Spezialveranstalter Abendsonne Afrika gefördert wird.

Seit 2019 wurden mit Unterstützung des Reiseveranstalters und seiner Kunden bereits 5.000 Bäume in der Northern Region Malawis gepflanzt. Über einen Zeitraum von zehn Jahren werden diese Bäume voraussichtlich eine Million Kilogramm CO₂ neutralisieren. Zudem verbessern die Bäume das Mikroklima und die Bodenfruchtbarkeit, erhalten die Grundwassersysteme der Region und reduzieren die Erosion.

Die vielfältigen Projekte verdeutlichen, wie in Afrika durch die Verbindung von Wiederaufforstung, Tourismus, Naturschutz und Klimaschutz eine nachhaltige Zukunft gestaltet wird. Wälder – sowohl an Land als auch unter Wasser – spielen dabei eine Schlüsselrolle, und der Schutz dieser wertvollen Ökosysteme wird zunehmend zu einem Fokus für nachhaltigen Tourismus.

Root2Fruit Projekt in Malawi

Root2Fruit Projekt in Malawi (c) Root2Fruit/Abendsonne Afrika

*Quelle: Global Forest Resources Assessment 2020 (Food and Agriculture Organization of the United Nations)

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VOICE4AFRICA ist eine Initiative der KLEBER GROUP, einer Full Service-PR-Agentur mit speziellem Fokus auf Tourismus und langjähriger Afrika-Expertise. Gemeinsam mit Afrika-Reiseveranstaltern fördert die Initiative verantwortungsvollen Tourismus nach Afrika als Mittel zur Völkerverständigung und Motor für nachhaltige Entwicklung. Voice4Africa ist Gründungsmitglied der Wirtschaftsinitiative ReThinking Africa und Preisträger des Corps Touristique Award für Völkerverständigung 2023.

Pressekontakt:

Hanna und Julia Kleber | Geschäftsführung
Friederike Galuschky | Senior Consultant Communications

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Tel: +49 (69) 71 91 36 0
E-Mail: hanna.kleber@klebergroup.com und julia.kleber@klebergroup.com / friederike.galuschky@klebergroup.com

Photo Credit: Lynn Benda

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