Und immer wieder Afrika…
…ob beruflich, privat oder irgendwas dazwischen. Seitdem ich 2012 im jungen Alter von 16 Jahren das erste Mal kenianischen Boden betreten durfte, bin ich fasziniert vom Kontinent. Zahlreiche Reisen sollten folgen und anstatt, dass die Wunschliste kleiner wird, scheinen die Sehnsuchtsorte immer mehr zu werden. Mittlerweile habe ich 10 afrikanische Länder kennengelernten, einige davon auch mehrfach besucht und zahlreiche Freundschaften vor Ort schließen können. Meine 3 Lieblingsorte möchte ich in diesem Beitrag vorstellen, auch wenn es beinahe unmöglich scheint sich festzulegen.
Die Magie des Bwindi Impenetrable Forest: Bergregenwald und Gorillas
Denke ich an meine Lieblingsorte der von mir bereisten afrikanischen Länder, sticht der Bwindi Impenetrable Forest in Uganda ganz besonders hervor. Er ist die Heimat der seltenen Berggorillas und einer der schönsten Wälder, die ich je erlebt habe. Zweimal hatte ich bereits das große Glück mich mit erfahrenen Guides auf die Suche nach den bedrohten Menschenaffen zu machen.
Während beim ersten Mal die Aufregung überwiegte, hatte ich beim zweiten Mal die Chance, den Wald in all seinen Facetten zu genießen. Schließe ich jetzt die Augen, denke ich an das Licht der morgendlichen Sonne, welches durch das Blätterdach scheint und die Feuchtigkeit der Nacht zum Verdampfen bringt. Ich denke an einen plätschernden Fluss und riesige, weiße Blüten, die sich von einem Busch über das Wasser beugen. Ich erinnere mich an die riesige Schnecke, die Handteller groß unseren Weg gekreuzt hat und all die kleinen, feinen Wunder des Bergregenwaldes, die man nur zu Erkennen vermag, wenn man ganz genau hinschaut.
Und dann sind da natürlich noch die Stars des Bergregenwaldes, die Gorillas. 21 Familien wurden zum Teil Jahrzehnte lang mit viel Geduld an Menschen gewöhnt. Diesen Prozess nennt man Habituation. Ein wichtiger Prozess. Denn so kann einerseits die Population überwacht werden, andererseits ermöglicht es Touristen nah an die Tiere heranzukommen und mit den hohen Kosten für die Permits zum Erhalt der Art und des fragilen Waldes beitragen. Und durch die touristische Infrastruktur werden Arbeitsplätze in einer zuvor strukturschwachen Region geschaffen. Einen spannenden Einblick in diese Thematik bietet das Buch „Walking With Gorillas“ der ugandischen Tierärztin Dr. Gladys Kalema-Zikusoka. Sehr empfehlenswert!
Selbst wenn einem das nötige Kleingeld fehlt, um das Gorilla Tracking zu machen oder als Wiederholungstäterin das Gefühl hat, nicht nochmal in den Bwindi fahren zu müssen, kann ich einen Besuch nur empfehlen. Der Wald präsentiert sich immer anders und man kann schöne Wanderungen zu Wasserfällen, spezielleren Themen wie Vögel oder Pflanzen unternehmen oder mehr über die Kultur der lokalen Bevölkerung lernen. Und ganz ehrlich, einen frisch gebrühten Kaffee mit Blick auf die nebelverhangenen Berghänge des Bwindis toppt nichts so schnell. Außer vielleicht es fliegt noch einer der blau schillernden Turacos vorbei!
Kapstadt: Wo Natur und Kultur aufeinandertreffen
Kapstadt muss in dieser Aufzählung einfach Erwähnung finden, verbinde ich doch zu viele schöne Erinnerung mit der vielleicht schillerndsten Metropole Südafrikas. Als ich 2017 ein Praktikum in der Mothercity machen durfte, habe ich die Stadt und ihre vielen verschiedenen Facetten kennenlernen dürfen. Von meiner täglichen Arbeit mit Sozialarbeiterinnen in Townships wie Blikkiesdorp, Tafelsig oder auch Samora Machel, bis hin zu Wochenende beim Neighbourgoods Market der Old Biscuit Mill, in Kunstgalerien, Museen und Clubs, sowie Ausflügen entlang der Westküste bis nach Paternoster und dem West Coast Nationalpark.
Bereits davor war ich schon einige Male in Kapstadt und auch danach sollten weitere Besuche folgen, aber solch einen tiefen Einblick habe ich nie wieder in die Stadt bekommen.
Zu meinen Lieblingserinnerungen gehören Theaterbesuche im „The Armchair Theatre“ im bei Studierenden sehr beliebten Stadtteil Observatory, die Eröffnung des legendären Zeitz MOCAA, schlemmen im „Sea Breeze“ und Sonnenuntergänge am Strand. Wobei letztere oft zu kurz kamen, denn wie immer bei längeren Aufenthalten, schleicht sich der Alltag ein und abends war ich manchmal auch einfach froh, zu Hause zu sein und das Erlebte zu sortieren.
Oft werde ich gefragt, was ich für Aktivitäten in Kapstadt empfehlen kann, die vielleicht nicht zum Standardrepertoire gehören und gerne teile ich meine Empfehlungen auch hier. Was allerdings nicht heißen sollte, dass man sich den Tafelberg, eine Wanderung auf den Lions Head, die Cape Point Tour, die Winelands und die Waterfront entgehen lassen sollte. Alles sind zurecht beliebte Ausflugsziele!
Wenn gerade First Thursday ist, sollte man sich nicht die Gelegenheit nehmen lassen und teilnehmen. Jeden ersten Donnerstag im Monat haben viele Galerien bis spät abends auf, Straßen werden gesperrt und die Menschen treffen sich in ausgelassener Stimmung. Auch ein Besuch im bereits erwähnten Stadtteil Observatory kann ich empfehlen. Dort gibt es gute Cafés und Restaurants, sowie Secondhand Läden und Boutiquen. Ich habe auch gerne an den Free Walking Touren teilgenommen, die zu unterschiedlichen Themen stattfinden. Sie ermöglichen einen guten Blick in Kapstadts und Südafrikas Vergangenheit. Ein Einblick, den man sich als informierter Reisender nicht entgehen lassen sollte und meiner Meinung nach dazugehört.
Im Umland von Kapstadt kann ich die Cape Canopy Tour sehr empfehlen. Auf Zip-Lines saust man hier durch die einmalige Fynbos-Vegetation des Caps und bekommt nebenher durch die Guides auch noch einiges an spannenden Informationen an die Hand. Im West Coast Nationalpark warten zwar nicht die Big Five auf uns Besucherinnen, dafür aber andere tierische Bewohner und eine Lagune mit kristallklarem Wasser, in welcher man sogar schwimmen kann. Wer zur berühmten Blütezeit in der Region ist und die Blumen gerne (fast) für sich allein beobachten möchte, hat vielleicht im Cape Columbine Nature Reserve bei Paternoster Glück. Auf dem Weg kann man dann gleich auch noch !Khwa ttu San besuchen und mehr über das Leben der ursprünglichen Bevölkerung des Kaps lernen oder dort sogar eine Nacht schlafen.
Samburu und Buffalo Springs: Unvergessliche Sonnenuntergänge und Wüstenzauber in Kenia
Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an eine Situation, als ich das erste Mal in Kenia war. Wir haben damals in den Osterferien Freundinnen meiner Mutter besucht, die zu der Zeit in Kenia gelebt haben. Etwa auf Hälfte unserer Zeit in dem ostafrikanischen Land, sind wir in die weltberühmte Masai Mara gefahren. An unserem vollen Tag Game Drive haben wir einen kleinen Fluss gequert und mich hat die Landschaft so beeindruckt, dass ich dachte: „Hier will ich gar nicht mehr weg.“ Mein damaliges Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich ein paar Jahre später wieder beruflich nach Kenia kommen würde.
Seitdem hatte ich die Chance, zahlreiche kenianische Nationalparks zu besuchen. Und auch wenn die Mara immer einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen haben wird, und insbesondere für die scheinbare unendlichen Weiten und Raubtiersichtungen einmalig ist, gibt es mittlerweile einen Ort, den ich ebenfalls zu meinen Lieblingsorten in Afrika zähle, das Samburu National Reserve und das angrenzenden Buffalo Springs Nature Reserve.
Was mich schon immer auf meinen Reisen begeistert hat, sind karge, wüstenartige Landschaften. Sei es die Karoo aus dem Zugfenster des Shosholoza Zuges heraus, auf Wanderungen durch die Namib Randgebiete, als Selbstfahrerin im Kgalagadi Transfrontier Park oder eben die Parks in Kenia am Übergang zwischen fruchtbaren Hochland und der Halbwüste, welche sich bis an die Grenze Äthiopiens und darüber hinaus erstreckt. Man kann sich also meine Begeisterung vorstellen, als wir in Richtung der Schutzgebiete fuhren und es immer trockener und heißer wurde. Auch die zunehmende Veränderung in der Kleidung der Menschen und ihren Häusern deutete daraufhin, dass wir uns im Land der Samburu befinden. Ihre traditionelle Kleidung ist ähnlich bunt und aufwendig, wie die hier in Europa recht bekannten Maasai.
Samburu und Buffalo Springs gehören nicht nur zu zwei unterschiedlichen Verwaltungszonen, was manchmal zu Verwirrung, ob der zu entrichtenden Parkgebühren führt, sondern werden auch durch den Uaso Nyiro Fluss getrennt. Die Lebensader der Region! Obwohl die Gebiete unmittelbar aneinander Grenzen, unterscheiden sie sich landschaftlich doch ein wenig. Denke ich an Buffalo Springs, kommt mir weißes Gestein in den Kopf und beim Samburu National Reserve warme Erdtöne. Schon interessant, oder?
Der Fluss wird von Palmen gesäumt und zieht eine Vielzahl von Wildtieren an. Zwar hatte ich selbst bisher kein Glück, aber gerade Leopard und Löwen soll man dort gut beobachten können. Mir hat aber schon die gewaltige Zahl an Elefanten gereicht, und die sogenannte Samburu Special Five, welche nicht in den südlichen Nationalparks des Landes zu finden sind. Namentlich handelt es sich um das Gerenuk, Grevyzebra, Somali Strauß, Beisa Oryx und Netzgiraffe.
Das wahre Schauspiel beginnt aber, wenn die Sonne untergeht und alles in ein goldenes Licht taucht. Ganz besonders empfehlenswert ist es zumindest einmal einen Sundowner über eine Lodge zu buchen. Bevorzugt auf einem Hügel wird eine kleine, mobile Bar aufgebaut und es werden Snacks gereicht, während die Sonne langsam hinter den Bergen verschwindet. Ein unvergessliches Schauspiel, welches sich nur schwer in Worte fassen lässt. Nicht ohne Grund hat mein kenianischer Kollege irgendwann mal gesagt, dass einige die Sonnenuntergänge über dem Samburu für die schönsten in ganz Kenia halten.
Zur Autorin
Lynn Benda lebt für das Reisen. Dies bringt sie nicht nur auf ihrem Reiseblog www.lieschenradieschen-reist.com zum Ausdruck, sondern auch in ihrer Arbeit als Head of Sales für Kenia und Uganda bei der Agentur 4×4 Safarirentals. Sie hat für ein paar Wochen in Kapstadt gelebt, den höchsten Berg Nordafrikas erklommen und wurde vor kurzem vom Reisefachmagazin fvw als „Top unter 30“ ausgezeichnet.
***
VOICE4AFRICA ist eine Initiative der KLEBER GROUP, einer Full Service-PR-Agentur mit speziellem Fokus auf Tourismus und langjähriger Afrika-Expertise. Gemeinsam mit Afrika-Reiseveranstaltern fördert die Initiative verantwortungsvollen Tourismus nach Afrika als Mittel zur Völkerverständigung und Motor für nachhaltige Entwicklung. Voice4Africa ist Gründungsmitglied der Wirtschaftsinitiative ReThinking Africa und Preisträger des Corps Touristique Award für Völkerverständigung 2023.
Pressekontakt:
Hanna und Julia Kleber | Geschäftsführung
Friederike Galuschky | Senior Consultant Communications
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt am Main
Tel: +49 (69) 71 91 36 0
E-Mail: hanna.kleber@klebergroup.com und julia.kleber@klebergroup.com / friederike.galuschky@klebergroup.com
Photo Credit: Lynn Benda